Im Seniorenheim wimmelte es nur so von Tieren

„Da steht ja ein Pferd auf dem Flur?“, mancher Besucher rieb sich verwundert die Augen, als er das Katharinhaus betrat, um einen lieben Verwandten zu besuchen. In dem Seniorenheim ging es einen Nachmittag lang tierisch zu. Dabei feierten die Bewohner nicht etwa in bunten Kostümen Karneval. Vielmehr bevölkerten echte Vierbeiner das Haus.

Gabis mobile Tierfarm hatte in der Einrichtung Halt gemacht. Die Essenerin Gabriele Weyerhorst ist seit über 30 Jahren mit Eseln, Kaninchen und Co. unterwegs, um Jung und Alt eine Freude zu bereiten. Kindergeburtstage und Schulen fährt sie ebenso an wie Behinderteneinrichtungen und Hospize. Nach Kevelaer führte ihr Weg bislang aber noch nicht.

Auf der Suche nach guten Ideen stieß Monika Behrens auf die mobile Tierfarm. „Der Besuch der Tiere ist ein wertvolles Erlebnis für die Senioren“, erklärt die Betreuungskraft im Katharinenhaus, die seit zehn Jahren als Kulturgeragogin für die Einrichtung aktiv ist. „Viele Bewohner haben in der Landwirtschaft gearbeitet oder hatten Haustiere.“ Die Vierbeiner würden das emotionale Wohlbefinden der Senioren verbessern und den Erhalt von motorischen Fähigkeiten fördern. Ebenso würden ältere Menschen durch das Berühren und Beobachten aktiviert.

Streicheleinheiten gab‘s jedenfalls in Hülle und Fülle für die tierischen Gäste. Zwar war die Wüstenrennmaus nicht jedermanns Sache. Die beiden Frettchen kamen schon mehr an. Und die sieben Kaninchen wurden von Schoß zu Schoß weitergereicht. Hoch im Kurs standen jedoch Moritz und Idefix. Die beiden Ponys wurden nicht nur mit Apfelstückchen belohnt.

Monika Behrens marschierte mit ihnen auch quer durchs Haus zu den bettlägerigen Bewohnern. „So einen Besuch hatte ich hier noch nie“, staunte Werner Heymich nicht schlecht. „Da werden Erinnerungen wach. Ich bin früher selber geritten.“
Möglich gemacht wurde dieser Besuch durch eine Förderung der St. Martinus-Stiftung.